
Historie
Gründerjahre: In der Gemeinschaft zum Erfolg
Die 1925 von 19 Gründungsmitgliedern auf den Weg gebrachte „EKO“ (Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler) ging 1935 unter dem Dach des Rheinisch-Westfälischen Einkaufsverbundes in der REWE Lebensmittelgroßhandel eGmbH auf. Bereits damals lag darin ein Schritt in die Moderne: als Einzelhändler nicht einzeln zu handeln, sondern im Verein mit anderen bessere Einkaufskonditionen zu bekommen und seinen Kunden Qualität zum günstigeren Preis zu bieten.
Mit Sinn fürs Reelle ausgestattet, mietete eine Delegation Pirmasenser Einzelhändler 1934 für eine Fahrt zur REWE-Zentrale nach Köln einen Bus. Im Jahr 1938 zählt die REWE Pirmasens 28 Geschäfte und erwirtschaftet 638.000 Reichsmark Umsatz. Erst der Krieg setzte dem gedeihlichen Handel in der Grenzstadt Pirmasens ein hartes Ende. Die REWE Pirmasens nahm 1946 die Arbeit wieder auf — mit nur einem Stehpult und einem Handwagen als Genossenschaftsvermögen.
Vom Selbstbedienungslädchen zum Supermarkt
Zum geschäftsführenden Vorstand wurde Hugo Wagner berufen, der das Unternehmen bis in die Achtzigerjahre hinein führte. In den Fünfzigern wieder auf die Beine gekommen, erfolgte eine kleine Revolution im Einzelhandel: Aus den USA kam das Konzept der Selbstbedienungsläden herüber, die „Supermarkets“. Die Umstellung fiel dem deutschen Einzelhandel auch deshalb nicht leicht, weil mancher brave Kaufmann nun das Gefühl hatte, der Kunde stehe sozusagen mit ihm hinter der Theke. Anders die REWE-Händler, die rasch auf die Selbstbedienung umstellten. Ein richtiger Fortschritt waren auch die Tiefkühltruhen, die bereits 1957 in der Hälfte der 80 Genossenschaftsbetriebe der REWE Pirmasens standen.
Fortschritt durch Expansion
Die Sechzigerjahre gehörten der weiteren Expansion. Man fusionierte 1960 mit der REWE Zweibrücken, steigerte den Umsatz auf 8,6 Millionen Mark und errichtete eine neue Zentrale in der Winzler Straße 152. Im Jahr 1963 folgte die Eröffnung des ersten C+C-Lagers ‒ vor allem zur Bedienung von Gastronomie und anderen Großkunden. Neben den Regiemärkten wuchsen die C+C-Märkte zu einem wichtigen Standbein der Genossenschaft heran. 1965 wurden mit 152 Einzelhandelsgeschäften 27 Millionen Mark Umsatz erwirtschaftet. REWE-Pirmasens-Zweibrücken beschäftigte zu dieser Zeit 70 Mitarbeiter und musste die Zentrale in der Winzler Straße bald aufstocken, um Platz für weitere Angestellte zu schaffen. 1968 wurde die REWE Kaiserslautern eingegliedert und man firmierte nun unter REWE Westpfalz mit 300 Läden und zwei C+C-Lagern.
Eigene Produktion
1972 wurde die REWE Westpfalz noch ein Stückchen unabhängiger durch den Bau der neuen Großmetzgerei auf dem Firmengelände in der Winzler Straße. Gegenüber dem Vorgängerbetrieb in der Hirtengasse verfünffachte sich die Produktionskapazität. Die ersten großen Märkte sind auf der „grünen Wiese“ entstanden. Franz Mayer kam 1975 an Bord und konzipierte die Strategie, mit großflächigen Märkten, beispielsweise mit den ESBE-Märkten, eine zukunftsfähige REWE Westpfalz zu erhalten. 1975 wurde der Rekordumsatz von 82 Millionen Mark erwirtschaftet. 1978 kam auch die REWE Saar in den Verbund und 1979 gehörten der nun entstandenen REWE Südwest 300 Lebensmitteleinzelhändler, sechs Einkaufsmärkte und drei C+C-Märkte an.
Weitere Expansion
Die REWE Südwest expandierte weiter, holte 1983 die REWE Rhein-Schwarzwald mit an Bord. Im Pirmasenser Industriegebiet Erlenteich wurde das Gebäude der neu gegründeten WASGAU Fleischwaren GmbH fertiggestellt und machte das Unternehmen noch eigenständiger, weil die Groß- und Regiemärkte nun mit eigenen Fleisch- und Wurstwaren beliefert werden können. 1987 löste Franz Mayer Hugo Wagner im Vorstandsvorsitz ab.
1989 wagte Mayer, gegen viel Widerstand aus der REWE-Zentrale, die Umwandlung der Genossenschaft in die Südwestkauf Aktiengesellschaft, die von da an mit der Schweizer Markant AG zusammenarbeitete; 1991 wurde das Einzelhandels- und Filialsystem auf den Namen Markant ausgerichtet. Gleichzeitig dazu wurde die neue Tochterfirma WASGAU Bäckerei-Konditorei GmbH aus der Taufe gehoben ‒ wie bei der Metzgerei ein weiterer Schritt zu mehr Unabhängigkeit durch eigene Produktion.
Bis heute ein Meilenstein in der Unternehmensgeschichte waren die Umfirmierung in Markant-Südwest am 20. Juli 1994 und der Börsengang des Unternehmens im selben Jahr. 1995 erwirtschaftete das nun börsennotierte Unternehmen erstmals einen Umsatz von einer Milliarde Mark. Im Oktober des Jahres 2000 wurde das riesige Logistik- und Dienstleistungszentrum in Pirmasens in Dienst gestellt. Dabei erfolgte die Zusammenlegung des Frischelagers aus Kirkel-Limbach und des Lagers in der Winzler Straße 152. Aus Kirkel-Limbach kamen nicht nur die Mitarbeiter nach Pirmasens, sondern auch deren Wissen und Frischelagerkompetenz für Obst, Gemüse und Molkereiprodukte.
Die WASGAU Produktions & Handels AG heute
Heute ist die WASGAU Produktions & Handels AG gut aufgestellt – und das kommt nicht von ungefähr: Es ist die konsequent hohe Qualität des Sortiments der Frischemärkte, die die Kunden Tag für Tag aufs Neue überzeugt. Getreu dem Leitspruch „Weil die Menschen von hier uns wichtig sind“ liegt der Fokus dabei auf hochwertigen, frischen Produkten aus der Region. Dies spiegelt sich vor allem im breitgefächerten Angebot der WASGAU Marken wider.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt heute mehr denn je auf Nachhaltigkeit basierend auf den vier Säulen Produkte & Lieferanten, Energie & Umwelt, Mitarbeiter & Kunden sowie Sozialem Engagement. Im Zuge dessen werden beispielsweise alle Marktneubauten nach Green-Building-Aspekten vorgenommen – so wächst WASGAU buchstäblich gesund und organisch.
Und nicht zuletzt macht WASGAU damals wie heute der freundliche Umgang der gut ausgebildeten Mitarbeiter untereinander und selbstverständlich mit den Kunden in den Frischemärkten aus.
So ist WASGAU auch für die Zukunft bestens gerüstet!